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Motortemperatur

Begonnen von Klemens Ganz, 09. Juli 2013, 23:02:26

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Stegen

#15
Guten Abend!
Um etwas Substanz in die Diskussion zu bringen:
Das Kühlsystem unserer V8 Motoren ist für 0,7 +/- 0,1 kg/cm² konstruiert (1963). Das bedeutet 0,714 +/- 0,1 bar!
In dem vom Vorredner erwähnten Zubehörhandel sind Kühlerverschlußdeckel für verschiedene Überdrücke verfügbar.
Für unsere V8 Motoren wäre ein Deckel mit 10 psi bzw. 10 lbs die annähernd richtige Alternative zum Originaldeckel. 7 psi ist also nicht die richtige Lösung! Das System steht dann nicht genug unter Druck, so daß das Kühlmittel eher kocht! Andere Undichtigkeiten sind dann auch noch schwerer aufzuspüren! Es mag jeder für sich entscheiden, aber ich würde den hierdurch erreichten gezielten Druckablass nicht empfehlen. Im Übrigen kommt es nicht nur auf den Überdruck an, sondern auch auf den Unterdruck! Der sollte durch ein Unterdruckventil auf 0,08 +/- 0,002 kg/cm²  bzw. näherungsweise 0,08 +/- 0,002 bar begrenzt werden.
Die Gefahr halber Wahrheiten besteht darin, daß meistens die falsche Hälfte Glauben findet.

hddmax

Mahlzeit

auf meinem Deckel steht oben 0,4 Bar drauf ?

siehe:
https://picasaweb.google.com/h.hekerle/Kuhlung02#6078992243388067522


und bei der Druckprobe macht er ab ca. 0,25 leicht auf

Meyer Gerhard

Hallo Harald,

Dein Kühlerverschluß ist eine relativ alte und damit selten gewordene Version. Du solltest
mal überprüfen, ob es den Verschluß in dieser Art bei Euch im Zubehörhandel noch
gibt. Wenn nicht, würde ich evtl. vorsichtshalber den Kühler mit einer neuen Aufnahme
(Topf) für die heutigen Verschlüsse versehen lassen. 

Gruß, Gerd

Peter Koch

Schönen guten Abend,

das Thema Motortemperatur ist ja immer wieder aktuell. Die Kühlleistung des Kühlwassers ist ja noch optimaler wenn der Motor innen möglichst Ablagerungsfrei ist. Aber nicht jeder kann ja gleich seinen Motor zerlegen. Mit was für Mitteln kann man den Kühlkreislauf am effektivsten entkalken und reinigen? Man hört ja immer wieder was von Zitronensäure. Wer hat das schon mal gemacht und wie? Könnte man ja auch im Rahmen eines Kühlmittelwechsels machen.

viele Grüße

Peter

Karlheinrich Meisel

Hallo und guten Morgen,
hab ich das richtig verstanden, daß Du Spülmaschinensalz, das zum Regenerieren des Ionenaustauschers verwendet wird, in den Kühler gegeben hast? Das ist normales Natriumchlorid und korrosionsfördernd bis zum geht nicht mehr. Wenn da geringe Mengen Rost im Kühler bleiben, hängt sich das Salz da rein und geht auch bei sehr gutem Spülen nie mehr zu 100% raus. Weitere Korrosion, vor allem auch im restlichen Kühlsystem an den Leichtmetallteilen wird erheblich beschleunigt. Ich meide Salz wie der Teufel das Weihwasser. Chlorid ist dazu in der Lage, die Eloxalschicht von Aluminium zu durchdringen. Die Korrosion geht dann auch in neutralem Wasser los. Das Aluminium löst sich dann langsam unter Wasserstoffentwicklung auf. Im Gegensatz zu einer Säureschädigung, die aufhört, wenn die Säure unter Salzbildung verbraucht ist, verbraucht sich das Chlorid nicht und die Korrosion geht unendlich weiter. Das wird zwar durch Korrosionsinhibitoren im Frostschutz verlangsamt, aber nicht total verhindert.
viele Grüße
Karlheinrich
BMW 2600 L, Bj. 4/1963, Pazifikblau

Peter Koch

und wie verhält es sich beim Spülen mit Zitronensäure?

Karlheinrich Meisel

auch nicht gut, aber nicht so schlimm wie NaCl. Überschüssige Zitronensäure bildet Aluminiumcitrat als Salz. Dann ist das aggressive H+ verbraucht. Das ist dann zwar auch im Kühlkreislauf, aber Citrat ist als Anion bedeutend größer als Chlorid und kommt nicht durch die Oxidschicht auf der Alu-Oberfläche. Das Problem ist, daß das Aluminium als Metall so unedel ist, daß es auch mit reinem Wasser reagiert. Geschützt wird es durch die Oxidschicht, die sich auf der Oberfläche bildet (die durch künstliches Eloxieren deutlich dicker gemacht wird), so daß das Wasser nicht mehr an das eigentliche Metall rankommt. Die Schädlichket von Chlorid kann man gut an Bauteilen sehen, die im Winter dem Streusalz ausgesetzt sind. Reine Aluminiumteile sind danach angelaufen und bekommen einen weißlichen Überzug. Reines Wasser durchdringt die Oxidschicht nicht, aber mit Chlorid...
Gruß
KH
BMW 2600 L, Bj. 4/1963, Pazifikblau

Peter Koch

Ok, also auch nicht Ideal. Aber was kann man dann nehmen, Motor zerlegen kommt ja nicht immer infrage. Was kann man dann am besten nehmen damit der Nutzen größer ist als der eventuelle Schaden den man anrichtet.

viele Grüße
Peter

hddmax

Sehr Interessante Informationen

Ich habe meinen Motor zerlegt gehabt und mit Wasser gereinigt und 3x das Kühlwasser gewechselt.
jetzt Ist es schön sauber gelb-grün.

Ich habe noch so eine Dose liqui-moly stehen
Kann / soll ich die verwenden ?



Karlheinrich Meisel

schwierig zu sagen, die geniale Idee habe ich auch nicht. Als ich mein Auto vor jetzt 10 Jahren gekauft habe, kam beim Kühlwasserwechsel eine schmutzig braune Brühe raus. Der Vorbesitzer hat die unhaltbare Theorie vertreten, man solle das Kühlmittel nicht wechseln. Ich habe den Motor daraufhin nur mit reichlich Wasser gespült, bis kein Rost mehr mitkam. Mittlerweile habe ich 4 mal den Frostschutz und damit auch den Korrosionsschutz erneuert. Läuft ordentlich, kühlt auch gut, aber nach dem Abstellen ist noch ein Gluckern zu hören. Da ist wohl irgendwo noch Luft drin, was auch auf Rost und Verstopfung hindeutet, wahrscheinlich an den Laufbuchsen oben an der Zylinderkopfdichtung. Allmählich werde ich auch nicht mehr am Zerlegen vorbeikommen. Der Graphitdichtring an der Kupplungsseite ist hin, der Motor verliert dort Öl. Der TÜV hat vor eineinhalb Jahren schon gemeckert. Habe jetzt einen Ersatzmotor hergerichtet und werde im Frühjahr die Motoren tauschen (lassen) und mir dann den Originalmotor wieder herrichten. Zerlegen kann ich den Motor, ausbauen traue ich mir ohne Bühne nicht zu.
viele Grüße KH

BMW 2600 L, Bj. 4/1963, Pazifikblau

Karlheinrich Meisel

keine Ahnung, was bei Liqui Moly drin ist. Da muß ich mal schauen, ob im Internet ein Sicherheitsdatenblatt zu finden ist. Da müssen die Firmen ja zumindest ungefähr offenlegen, welche Inhaltsstoffe drin sind.
viele Grüße
KH
BMW 2600 L, Bj. 4/1963, Pazifikblau

hddmax

Ich habe mir das zwar durchgelesen
Jedoch ist das für mich ein "Espanol Village"  :-\

http://www.chemical-check.de/clientversion/pdf1/566/3320_0014_28-01-2013_DE.pdf

Karlheinrich Meisel

ich habe soeben mal auf der Internetseite von Liqui Moly das Sicherheitsdatenblatt angesehen. Das Produkt enthält hauptsächlich nichtionische Tenside und etwas anionische Tenside. Damit reinigt es hauptsächlich Ölverschmutzungen und Fettrückstände, löst aber nicht die Metalloxide bzw nur so gut wie reines Wasser. Dachte ich mir schon, daß die da nichts korrosionsfördendes reintun, die wollen ja keine Regressansprüche haben.
viele Grüße KH
BMW 2600 L, Bj. 4/1963, Pazifikblau

hddmax

 :) Danke für die Infos

Meyer Gerhard

#29
Hallo Karlheinrich,

Du schreibst von Gluckern nach dem Abstellen. Hast Du den Kühlkreislauf entlüftet?
Rost und Verstopfung setzt sich eigentlich nicht oben an den Laufbuchsen ab, sondern
unten und hier ist evtl. das Problem. Da die Zylinder V-förmig stehen, ist die Schlamm-
schicht zur Außenseite, also der Seite wo das Wasser von der Außenluft noch zusätzlich
gekühlt wird, höher als zur Innenseite. Deshalb sollten die Buchsen bei jeder Motorrevision
gezogen und der Zwischenraum gereinigt werden.

Übrigens sind aufgrund der geringeren Durchmesser der Buchsen bei den 2,6 Ltr. Motoren
bei gleicher Blockgröße und der damit verbundenen geringfügig größeren Wassermenge
um die Buchsen, diese Motoren thermisch etwas belastbarer als die 3,2er.

Gruß, Gerd