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festsitzender Zylinderkopf

Begonnen von BMWObi, 01. März 2017, 16:48:51

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BMWObi

Hallo,
hat einer einen guten Tipp, wie man einen festsitzenden Zylinderkopf löst ?
Der linke Kopf ging mit sanfter Gewalt runter, aber beim rechten lässt sich nur die vordere Hälfte etwas anheben.
Irgendeiner der hinteren Stehbolzen hält den Kopf fest. Zuviel Gewalt möchte ich ihm ja auch nicht antun, damit sich der Kopf nicht verzieht.

BMWObi

Karlheinrich Meisel

Hallo,
wenn alle Muttern raus sind, habe ich mit einem breiten Stechbeitel (eigentlich ja ein Werkzeug zur Holzbearbeitung) rundum den ZK leicht hoch gehebelt. Dabei ein dünnes Hölzchen oder ähnliches dazwischengelegt, um die Oberfläche nicht zu zerkratzen. Wenn das auch nicht geht, die Stehbolzen mit einem Kriechöl einweichen und einige Tage einwirken lassen. Ich nehme dazu am liebsten Fluid Film A, kriecht sehr gut und verdunstet nicht so schnell wie WD 40 o.ä.
Viel Erfolg KH
BMW 2600 L, Bj. 4/1963, Pazifikblau

Karlheinrich Meisel

Hab ich vergessen, aber ist eigentlich trivial: mit nem Gummihammer und leichten Schlägen den ZK etwas lockern. Auf keinen Fall mit einem Metallhammer direkt auf den Kopf schlagen. Notfalls einen Holzklotz dazwischenlegen. Nochmals viel Erfolg, wir sind neugierig, wie es dann schließlich ging. viele Grüße KH
BMW 2600 L, Bj. 4/1963, Pazifikblau

BMWObi

Hallo Karlheinrich,
das mit dem Holzbeitel, den Schlägen mittels eines Holzstückchens habe ich beim linken ZK bereits gebraucht und hat gut funktioniert. Dort hatte sich auch ein Stehbolzen verklemmt, allerdings ließ sich der gesamte Kopf insgesamt ca. 1,5 cm bewegen. Da konnte ich dann auch von unten sprühen.
Ich habe jetzt den Rat mit dem Einweichen mal probiert. Da ich eine Woche im Urlaub bin kann der Rostlöser solange wirken. Leider ist das Fluid A noch nicht angekommen. so dass ich erst einmal WD40 draufgesprüht habe.
Plan B ist dann wohl das Bolzenziehgerät (Heißt so: In Wirklichkeit wird er ausgedreht, nicht gezogen!) , dass ich mir aus meiner Firma ausleihen könnte. Ich arbeite in einer verfahrenstechnischen Firma, da sind Rost und dicke Schrauben für die Mechanik Tagesgeschäft (Nach dem ultimativen Rostlöser habe ich die Vollprofis gar noch nicht gefragt, ich Depp).
Danach ist der Stehbolzen zwar raus, aber allerdings auch hin !
Danke für die Tipps !

Ich werde nach dem Urlaub mal eine Reihe von Bilder vom Restaurationsfortschritt posten. Hatte ich ja bei 'Ich stelle mich vor' angefangen.
Status :  Bis auf den einen linken ZK liegt der Motor jetzt frei, so dass ich die rechten Kolben herausnehmen und die Kolbenringe inspizieren kann. Ich werde im eingebauten Zustand aber wohl nicht an die Wasserkästen kommen.
Ansonsten zeigt die Kurbelwellen und deren Lager keinerlei Rost und auch sonst kommt jetzt langsam Hoffnung auf, dass er nun nach 45 Jahren bald wieder ans Laufen kommt.

Detlef alias BMWObi

BMWObi

#4
Hallo,
ich habe den Kopf jetzt herunter bekommen. Allerdings musste ich den festsitzenden Bolzen zerstören. Ich habe ihn durchgesägt, nach dem ich mit Hilfe eines selbstgebauten Abziehers den Kopf ca. 15mm abheben konnte. Den Bolzen musste ich anschließend auf der Werkbank mit einem Austreiber und ziemlicher Gewalt austreiben. Für den Rest, der im Motorrumpf verblieben ist, muss ich mir noch etwas einfallen lassen. 
Übrigens steht auf dem Kopf ein großes 'L'. D.h. das die BMW  Betrachtungsweise ist von vorne auf den Motor und nicht in Fahrrichtung ?!
Hier im Forum werden die Angaben oft wie z.B. '1.Zylinder in Fahrtrichtung rechts' gemacht. Ich hoffe mal, dass das alles Richtig ist.
Beim Einschleifen der Ventile sind mir die Muffen (Abstreifmuffen) der Ventilschäfte mehr oder weniger alle zerbröselt. Gibt es die noch irgendwo ?
Und wer verkauft die Stehbolzen (M14/M12)?

Detlef

hddmax

Hi

Das "L" bezieht sich  auf die Langversion der Zündkerzen !

Karlheinrich Meisel

Hallo, die Ventilschaftabdichtungen gibt es bei Jürgen Dettki. Ich habe sie schon 2 mal eingebaut, aber festgestellt, dass sie auf den Ventilschäften nicht wirklich fest sitzen und sich fröhlich mit dem Ventil auf und abbewegen. Erfahrungen zum Ölverbrauch damit habe ich noch nicht. Die beiden Motoren stehen nur als Ersatzmotoren in der Garage. Von Herrn Winterkemper habe ich beiläufig gehört, dass er Ventilschaftabdichtungen von VW einbaut. Die passen wohl ebenfalls, kommen aus der aktuellen Produktion und sind stabil gegen aktuelle Ölsorten. Ich weiß allerdings nicht, ob es da verschiedene Sorten gibt. Noch eine Frage: Es klingt so als hättest Du die Zylinderköpfe herausbekommen bei eingebauten Motor. Geht denn das? Ich komme noch nicht einmal an die Muttern zum Auspuffkrümmer.
viele Grüße Karlheinrich
BMW 2600 L, Bj. 4/1963, Pazifikblau

BMWObi

Hallo KarlHeinrich,
Danke für die Infos. Ich werde bei den Herren mal anfragen !
Plan B wäre selber anfertigen ! Ich habe eine Drehbank, aber 16mal ist wohl eher ein Fall für CNC oder 3D-Drucker.
Ausbau der Köpfe :
Ich habe die unteren Muttern der Auspuffkrümmer zerstört. Ich habe es erst mit einem selbstgebauten speziellen Maulschüssel probiert, dann aber ( bei einem e-bay Preis von 60 Cent) die Muttern mit einem Holzstechbeitel Stück für Stück vom Bolzen geprügelt/zerstört.
Die Krümmer gehen dann natürlich immer noch nicht runter, auch wenn der dazugehörige Zylinderkopf lose ist.
Die einfache Lösung (leider ist sie mir viel zu spät eingefallen):  Die vorderen Motorhalterungen lösen und den Motor mit dem Wagenheber so weit anheben, dass man an die Schrauben kommt bzw.  die Krümmer nicht mehr von dem Lenkgetriebe bzw. Lagern blockiert werden.
Leider reicht das nicht, um vernünftig an die Wasserkästen zu kommen. Das Lösen der Überwurfmuttern am Ölfilter geht auch nur dann richtig gut, wenn man die Motor in dem vorderen Lagern lässt und die kupplungsseitigen Lager löst und anhebt.

Fazit: Motor besser ausbauen und auf der Werkbank revidieren !  (War leider keine Option für mich)

Detlef

Heute Abend kommen die ersten Kolben raus !

BMWObi

#8
Nach festsitzender Zylinderkopf kommt jetzt festsitzende Kolbenringe !
Wie bekommt man die Kolbenringe raus ?
Die Idee, dass die Heile bleiben habe ich gleich aufgegeben. Beim Versuch den Ölabstreifer zu lösen ist er dann auch gleich zerbrochen.
Danach muss ich mit sanfter Gewalt die verbleibenden Reste vom Kolben lösen. Selbst die harzigen Reste der Ölkohle wollen nicht abgehen. Die Kompressionsringe bewegen sich gar nicht.
Die unteren Pleullager sind Gott sei Dank in Ordnung und zeigen keinerlei Schleifspuren oder Rostansätze. Die Kurbelwelle hat wohl die 45 Jahre im Öl sicher überstanden.

Detlef

Karlheinrich Meisel

Bei mir ließen sich die Kolbenringe leicht bewegen bzw. verdrehen. Daher habe ich sie dringelassen. Einer war zerbrochen. Da habe ich den neuen Kolbenring einfach etwas aufgebogen und über den Kolben geschoben. (der oberste in Zylinder 7. Da hatte ich nur noch die halbe Kompression, das war der Grund den Motor ausbauen zu lassen, bei W.Winterkemper. Ich kann zwar den ausgebauten Motor zerlegen, aber mir fehlt die Ausrüstung, ihn auszubauen). So wie das auf dem Bild aussieht, sind die Kolbenringe mit Ölkohle festgegammelt. Ich würde die Kolben mal einige Tage in Öl stellen, so dass die Ringe eintauchen und dann versuchen, sie langsam zu lockern und zu bewegen. Ich würde keinen sogenannten Rostlöser nehmen, die enthalten oft saure Komponenten, das gibt später Ärger mit Korrosion. Hast Du ein Ultraschallbad zur Verfügung? Hab ich gerade im Baumarkt im Sonderangebot für 20€ gesehen. Für einen Kolben sollten die groß genug sein.
Gruß und viel Erfolg KH
BMW 2600 L, Bj. 4/1963, Pazifikblau

BMWObi

Hallo Karlheinrich,
leider sitzen die Ringe bombenfest. Selbst wenn man versucht sie zu zerstören bewegen sie sich nicht. Ich werde jetzt wohl mal die beschriebenen Methoden, wie einweichen und Ultraschall, probieren. Die neuen Ringe sind bestellt, so dass ich mir nur um die Kolben selber sorgen machen muss.
Rostlöser ist ja auch nicht der richtige Ansatz. Ich habe den Ölabtreifring ja schon Stück für Stück runter geholt. Da ist nur altes verharztes Öl drunter. 45 Jahre sind ja auch eine lange Zeit.

Detlef 


Karlheinrich Meisel

klingt nach organischem Lösungsmittel wie DMF (Dimethylformamid) oder DMSO (Dimethylsulfoxid), Ultraschall und Wärme. Wenn Du dazu keinen Zugang hast, probiers mal mit Nitroverdünnung. Jedenfalls weißt Du jetzt, warum die Kompression so niedrig war. Wie sehen denn die Laufflächen der Buchsen aus? Die würde ich in jedem Fall auch ziehen, wasserseitig entrosten und die Gummiringe erneuern. Das Ziehen der Laufbuchsen gibt den nächsten Spaß. Da habe ich anfangs Probleme gehabt und alle provisorischen Werkzeuge verbogen. Eine 10 mm Gewindestange aus dem Baumarkt hat es einfach in die Länge gezogen. Mit massiven Stahlteilen und Erhitzen des Motorblocks gings dann.
Gruß KH
BMW 2600 L, Bj. 4/1963, Pazifikblau

BMWObi

Hallo Karlheinrich,
die Büchsen sehen, genau wie die Lagerflächen der Pleuel perfekt aus. Da wollte ich mir das ziehen ersparen. Die Checkheft gepflegten 65000 km sieht man dem Motor innen nicht an. Den Rost am Außenumfang der Büchsen kann ich ja nicht sehen, da ich nicht an die Wasserkästen komme.
Möglicherweise werde ich den Motor wohl noch ein zweites Mal auseinandernehmen müssen. Jetzt versuche ich dem 501 so schnell wie möglich mobil bzw. zugelassen zu bekommen, damit ich ihn nicht Trailern muss, um irgendwo hin zu kommen.
Da werde ich wohl Kompromisse  eingehen müssen. Ursprünglich wollte ich ja gar nicht soweit demontieren, aber bis hier her ging es denn ja doch !

Detlef 

Karlheinrich Meisel

Die Außenseiten der Buchsen sieht man auch nicht, wenn die Wasserkästen offen sind. Soweit ich mich erinnere ist da noch eine Wand des Motorblocks dazwischen (man korrigiere mich, wenn ich falsch liege). Ich habe auf den Zustand dieses Zwischenraumes, der vom Kühlwasser durchströmt wird, nur aus dem Zustand des Kühlkreislaufs der ersten Bilder geschlossen. Bei mir saß da bei allen 3 Motoren dick der Rost drin. Bei einem Motor war einer der beiden O-Ringe hinüber, so dass Kühlwasser aus den kleinen Löchern unterhalb des Auspuffkrümmers kam. Das habe ich erstmal mit Kühlerdichtungsmittel weiterbetrieben (Schande über mich, ich weiß, dass man das nicht macht) und dann doch noch demontiert. Bei einem anderen war der Rost so dick, dass da kein Wasser mehr strömen konnte, zumindest nicht ungehindert auf der gesamten Kühlfläche.
Gruß KH
BMW 2600 L, Bj. 4/1963, Pazifikblau

hddmax

#14
hier ein paar Fotos von der Revision