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Probleme mit den Bremsen beim 2600L

Begonnen von Karlheinrich Meisel, 14. Juni 2013, 17:51:36

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Karlheinrich Meisel

Hallo allerseits,
ich habe bei meinem 2600L (Scheibenbremsen) ein Bremsproblem, bei dessen Lösung ich nicht mehr weiter weiß. Vor etwa einem Jahr begann mein Auto nach mehrmaligem Bremsen allmählich die Bremse immer fester zu ziehen, bis es schließlich mit heißen Bremsen stehen blieb. Ich konnte dann den Druck an einer Entlüftungsschraube entspannen und weiterfahren, bis sich nach 2 bis 3 Bremsvorgängen das Spiel wiederholte. Normalerweise entlastete ich den Druck an der Entlüftungsschraube des Hilfsbremszylinders am Bremskraftverstärker, da sie am besten zugänglich ist. Als erstes verdächtigte ich den 1 Jahr zuvor vor dem TÜV gewechselten Hauptbremszylinder und wechselte ihn gegen ein fabrikneues Teil der Fa. Matz-Autoteile (ebay). Keine Änderung, der Effekt blieb unverändert. Im nächsten Schritt wechselte ich dann den Bremskraftverstärker gegen ein von Herrn Schnütgen überholtes Teil. Auch keine Besserung. In dem Gespräch mit Herrn Schnütgen blieb eigentlich nur der Hauptbremszylinder als Verursacher. Also tauschte ich ihn zum 2.Mal gegen ein von Schnütgen überholtes Teil. Noch immer keine Druckentlastung nach dem Bremsen. Der Hauptbremszylinder ist auch vorschriftsmäßig montiert, er hat 1mm Spiel, das ich testweise auch durch weitere Unterlegscheiben vergrößert habe. Die Leitung vom Hauptbremszylinder zum BKV ist nach dem Bremsen drucklos. Das spricht dafür, daß die Druckentlastung des Hauptbremszylinders funktioniert. Aber sollten beide Bremskraftverstärker defekt sein? Daran glaube ich nicht. Nach 2 Bremskraftverstärkern und 3 Hauptbremszylindern bin ich jetzt mit meinem Latein am Ende. Im nächsten Monat muß das Auto zum TÜV. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder einen Tip?
viele Grüße
K.Meisel
BMW 2600 L, Bj. 4/1963, Pazifikblau

Meyer Gerhard

#1
Hallo Karlheinrich,

das Bremspedal muß mindestens 5 mm freies Spiel haben.
Das Spiel wird mit den geöffneten Distanzscheiben (richtig unterlegen, Öffnung zum Kupplungs-
geber)  vergrößert. Nur so hat die Bremsflüssigkeit  die Möglichkeit sich bei zunehmender
Erwärmung im HBZ auszudehnen.

Vorsichtshalber noch eine Frage: Ist im HBZ das Spezialbodenventil eingebaut und ist es auch
das richtige (mit kleiner Bohrung)?

Gruß, Gerd


Karlheinrich Meisel

Hallo Gerhard,
das Spiel ist in Ordnung, das Druckentlastungsventil hat die erforderliche Bohrung. Ich habe am Samstag nochmal alles probiert. Durch den Wechsel der Teile bleibt die Blockade nicht mehr dauerhaft bestehen, aber in Ordnung ist das System nicht. Wenn ich den Bremskraftverstärker abschalte, entweder bei stehendem Motor oder mit abgezogenem Unterdruckschlauch, verhält sich alles normal. Ich kann normal Bremsen, natürlich ohne Verstärkung mit erhöhtem Bremsdruck, der Druck baut sich nach dem Bremsvorgang sofort wieder ab. Im Prinzip ist das Fahrzeug normal fahrbar. Sobald ich den Bremskraftverstärker anschließe, bemerke ich im Bremspedal einen Pumpeffekt, wie man ihn sonst von defekten Bremszylindern kennt. D.h. der Druckpunkt wandert bei mehrmaligem Drücken nach oben, das Abbauen des Druckes im System dauert danach etwa 25 bis 30 Sekunden. Bei stehendem Fahrzeug sieht das so aus:
- Bremsen bei stehendem Motor ohne Bremskraftverstärker: das Bremslicht leuchtet normal auf und geht aus, sobald ich den Fuß vom Pedal nehme.
- Bei laufendem Motor leuchtet das Bremslicht noch etwa 25 bis 30 Sekunden weiter, bis es schließlich ausgeht. Kurzzeitig erlosch es auch mal nach etwa 7 Sekunden, als ich es eine halbe Stunde später nochmal versucht habe, waren es wieder 30 Sekunden.
- Wenn ich innerhalb dieser 30 sec nach vorne spurte, habe ich an der Leitung hinter dem Hauptbremszylinder keinen Druck mehr (Schnütgen hat mir in den Stopfen auf dem HBZ eine Entlüftungsschraube eingedreht), an der Entlüftungsschraube hinter dem Bremskraftverstärker liegt aber noch Druck an.
- Starte ich den Motor bei getretenem Bremspedal, leuchtet das Bremslicht natürlich zunächst auf und geht nach dem Entlasten des Pedals sofort aus, d.h. es gibt keine Verzögerung es Druckabbaus. Trete ich das Pedal dann wieder, dauert es beim nächsten mal wieder 30 Sekunden. Morgen werde ich nochmal Schnütgen anrufen. Ich habe jetzt den Verdacht, daß am BKV ein Druckausgleichsventil zur Außenluft hängt, obwohl er überholt und neu eingebaut ist.
Der gesamte Schadensverlauf stellt sich für mich zur Zeit so dar:
1. HBZ kaputt , einfach die Dichtung verschlissen.
2. ausgetauscht gegen einen HBZ aus altem Lagerbestand, der ein Jahr gehalten hat, bei dem sich dann aber alle Dichtungsteile zu einer klebrigen, schwarzen Masse aufgelöst haben. Dieses Zeug hat alle Bohrungen restlos zugesetzt.
3. dem 3. HBZ fehlte die erforderliche Entlastungsbohrung.
4. der dann neu eingebaute BKV scheint nicht zu funktionieren, so daß nach Reparatur des 1. originalen HBZ der jetzige Zustand eingetreten ist.
Aber alles graue Theorie, laufen muß es.
viele Grüße
Karlheinrich
BMW 2600 L, Bj. 4/1963, Pazifikblau

Karlheinrich Meisel

Hallo allerseits,
nach den ersten Mitteilungen möchte ich doch die Gelegenheit nicht versäumen, das Ende der Reparatur hier noch zu berichten: Es begann alles vor etwas über 2 Jahren, als mein erster Hauptbremszylinder undicht wurde. Ich habe ihn wie schon berichtet ausgetauscht gegen ein zwar fabrikneues, aber altes Teil. Wie ich jetzt gelent habe, war dies nicht der richtige Hauptbremszylinder, er hatte zwar das notwendige Druckausgleichsventil, nicht aber eine kleine Bohrung in dem Ventilplättchen. Trotzdem hat er 1 Jahr lang funktioniert, aber viel gefahren bin ich damit nicht. Nach einem Jahr hatten sich die Gummidichtungen aufgelöst, das Druckausgleichsventil war endgültig mit einer schwarzen, klebrigen Masse verstopft. Es kam zu dem unerklärlichen Druckanstieg. Beim nächsten Wechsel des Bremszylinders baute ich ein Neuteil ein, das ich bei ebay von der Fa. Matz erstanden hatte. Wie ich jetzt gelernt habe, fehlt auch diesem Teil die erforderliche Ausgleichsbohrung in dem Ventilplättchen, es passt also nicht wie im Internet angegeben (es wird dort noch angeboten), für alle Barockengel, sondern nur für die Modelle mit Trommelbremse vorne. Das habe ich aber nicht gewußt, und daher wahrscheinlich unnötigerweise den Bremskraftverstärker gewechselt, aber der alte machte sowieso manchmal knarrende Geräusche. Doch leider war auch bei diesem Bremskraftverstärker die Membran nicht völlig leichtgängig, so daß es zu dem verzögerten Druckabbau kam. Herr Schnütgen hat nun nochmal die Membran gewechselt und mit einem anderen Spezialfett zusammengebaut, jetzt funktioniert's einwandfrei und das Auto ist fit für den TÜV.
Noch etwas habe ich gelernt: In den unterschiedlichen Baujahren wurden an der Hinterachse Radbremszylinder unterschiedlichen Kolbendurchmessers eingebaut. Ich hatte in meinem Ersatzteillager noch 2 alte, ebenfalls fabrikneue Radbremszylinder, die aber für rechte und linke Seite unterschiedlich waren. Ich hätte es nicht gesehen, Herr Schnütgen hat es auf den ersten Blick erkannt. Es ist also Vorsicht geboten bei Internetangeboten wie den aktuellen der Fa. Matz, die Radbremszylinder für alle Baureihen identisch anbietet, ohne den Durchmesser anzugeben. In jedem Fall sollte man dann beide Seiten austauschen, andernfalls hat man mit recht hoher Wahrscheinlichkeit schiefziehende Hinterradbremsen.
viele Grüße
Karlheinrich Meisel
BMW 2600 L, Bj. 4/1963, Pazifikblau